Backlinks sind ein wichtiger Bestandteil vieler SEO-Strategien. Jedoch ist nicht jeder Backlink vorteilhaft. Schlechte Backlinks von Spam-Websites können deine Suchmaschinen-Rankings negativ beeinflussen oder sogar zu Abstrafungen durch Google führen. Dieser Leitfaden erklärt dir, wie du Spam-Websites erkennst, auf welche Warnsignale du achten musst und wie du deine SEO vor schädlichen Backlinks schützt.

Warum Spam-Websites ein Problem für deine SEO darstellen
Suchmaschinen wie Google bewerten die Qualität von Backlinks, um die Autorität und Relevanz einer Website einzuschätzen. Ein Backlink von einer seriösen, themenrelevanten Website fungiert wie ein Vertrauensbeweis. Backlinks von Spam-Websites – also solchen mit manipulativen Praktiken, irrelevantem Inhalt oder fragwürdigen Verlinkungen – können das Gegenteil bewirken. Sie signalisieren Google, dass deine Website möglicherweise mit unseriösen Taktiken arbeitet, was zu Ranking-Verlusten oder manuellen Abstrafungen führen kann.
Glücklicherweise lassen sich Spam-Websites mit dem nötigen Wissen oft identifizieren und vermeiden. Im Folgenden werden die wichtigsten Warnsignale erläutert und praktische Schritte vorgestellt, wie du deine Backlink-Strategie sauber hältst.
Warnsignal 1: Verdächtige Herkunft der Backlinks
Ein unnatürliches Backlink-Profil kann ein klarer Hinweis auf eine Spam-Website sein. Viele Backlinks von Websites aus Ländern, die für Spam-Praktiken bekannt sind (z. B. Indien, China, Philippinen), können problematisch sein – besonders, wenn deine Website auf einen anderen Markt ausgerichtet ist.
- Was du prüfen solltest:
- Geografische Herkunft: Nutze SEO-Tools (z. B. Ahrefs, SEMrush, Majestic), um die Herkunft der Backlinks einer Website zu analysieren. Wenn eine Website, die sich an ein deutsches Publikum richtet, einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Backlinks aus einem geografisch unpassenden Land (z. B. 80 % aus Indien) aufweist, solltest du dies kritisch hinterfragen. Ist dies organisch entstanden? Wahrscheinlich nicht.
- Ausnahmen: Wenn die Website gezielt einen internationalen Markt anspricht (z. B. ein deutsches Unternehmen mit Kunden in China), sind Backlinks aus diesem Land plausibel. Prüfe den Kontext der Website, beispielsweise ob sie mehrsprachige Inhalte anbietet.
- Beispiel: Eine Website für lokale Handwerksdienstleistungen in München sollte hauptsächlich Backlinks von deutschen oder europäischen Websites haben. Stammt die Mehrheit der Links aus Asien, ist das ein Warnsignal für gekaufte oder spammige Backlinks.
- Tipp: Nutze die Backlink-Analyse-Funktionen von SEO-Tools, um die Länder der verlinkenden Domains zu sehen. Bei einem ungewöhnlich hohen Anteil aus einem Land, das thematisch oder geografisch nicht zur Website passt, solltest du vorsichtig sein.
Warnsignal 2: Unnatürliche Ankertexte
Der Ankertext (der klickbare Text eines Backlinks) ist ein weiterer Indikator für die Qualität einer Website. Spam-Websites weisen oft Backlinks mit Ankertexten auf, die auf fragwürdige Branchen verweisen, wie Glücksspiel, Erwachsenenunterhaltung oder nicht verschreibungspflichtige Medikamente.
- Was du prüfen solltest:
- Themenfremde Ankertexte: Analysiere die Ankertexte der Backlinks, die auf die Website verweisen. Tools wie Ahrefs oder SEMrush listen die häufigsten Ankertexte auf. Begriffe wie „Casino“ oder „Medikamente ohne Rezept“ sind klare Anzeichen für Spam.
- Einzelfälle vs. Muster: Ein einzelner fragwürdiger Ankertext unter tausenden Backlinks kann Zufall oder ein Versuch negativer SEO sein. Liegt jedoch ein signifikanter Anteil solcher Ankertexte vor, solltest du die Website meiden.
- Beispiel: Eine Website über Gartengeräte erhält Backlinks mit Ankertexten wie „Online-Poker“ oder „Potenzmittel bestellen“. Dies passt thematisch nicht zusammen und deutet auf Spam oder negative SEO hin.
- Tipp: Filtere in SEO-Tools nach Ankertexten und suche nach Begriffen, die nichts mit dem Thema der Website zu tun haben. Bei Funden solltest du die verlinkenden Seiten manuell prüfen, um den Kontext zu verstehen.
Warnsignal 3: Mangelhafte Content-Qualität
Der Inhalt einer Website gibt direkten Aufschluss über ihre Seriosität. Spam-Websites nutzen oft minderwertigen Content, um schnell viele Seiten zu generieren und Backlinks zu verkaufen. Zwei häufige Probleme sind „Spun Content“ und „Keyword-Stuffing“.
- Was du prüfen solltest:
- Spun Content: Dies ist automatisch umgeschriebener Text, der durch Synonym-Austausch generiert wird. Er liest sich oft unnatürlich und enthält grammatikalische Fehler. Beispiel: „Unsere blauen Widgets sind fantastisch“ wird zu „Unsere azurfarbenen Gadgets sind großartig“. Solcher Content ist schwer lesbar und ein Warnsignal für Suchmaschinen.
- Keyword-Stuffing: Hierbei werden Keywords übermäßig oft wiederholt, um Suchmaschinen zu manipulieren. Beispiel: „Kaufe blaue Widgets im blauen Widget-Shop, um deine blauen Widget-Sammlung zu erweitern.“ Solche Texte klingen unnatürlich und sind eine veraltete SEO-Taktik.
- Allgemeine Qualität: Navigiere durch die Website. Sind die Artikel gut recherchiert, verständlich geschrieben und thematisch relevant? Oder wirken sie wie Massenware ohne Mehrwert?
- Beispiel: Du besuchst eine Website, die Backlinks anbietet, und findest Artikel wie: „Blaue Widgets sind Widgets, die blau sind. Wenn du blaue Widgets willst, kaufe blaue Widgets bei uns.“ Dies ist ein klarer Hinweis auf Keyword-Stuffing und schlechte Qualität.
- Tipp: Lies mindestens zwei bis drei Artikel auf der Website. Wirkt der Inhalt dünn, unlogisch oder überoptimiert, suche nach einer anderen Backlink-Quelle.
Warnsignal 4: Verdächtige ausgehende Links
Nicht nur die eingehenden, sondern auch die ausgehenden Links einer Website sind relevant. Verlinkt eine Website auf unseriöse Seiten, ist sie selbst oft problematisch.
- Was du prüfen solltest:
- Themen der verlinkten Websites: Klicke auf einige ausgehende Links. Führen sie zu Seiten über Glücksspiel, Erwachseneninhalte oder dubiose Online-Apotheken? Wenn ja, ist die Website wahrscheinlich Teil eines Spam-Netzwerks.
- Häufigkeit und Relevanz: Verlinkt die Website auf viele themenfremde Seiten? Beispiel: Ein Blog über Fitness sollte nicht auf Online-Casinos verweisen, es sei denn, es gibt einen nachvollziehbaren Zusammenhang.
- Beispiel: Eine Website über Rezepte enthält Links zu „Gewinne im Casino“ oder „Kaufe Medikamente günstig“. Das ist ein klares Indiz für Spam oder eine schlecht gepflegte Seite.
- Tipp: Nutze SEO-Tools wie Majestic oder Ahrefs, um ausgehende Links zu analysieren. Führen viele Links zu fragwürdigen Domains, solltest du Abstand nehmen.
Warnsignal 5: Unnatürliche Sprache der Backlinks
Auch die Sprache der Backlinks kann ein Warnsignal sein. Wenn eine Website, die sich an ein deutsches Publikum richtet, viele Backlinks in einer Fremdsprache (z. B. Chinesisch oder Russisch) hat, ist das verdächtig – es sei denn, es gibt einen logischen Grund (z. B. internationale Kunden).
- Was du prüfen solltest:
- Sprache der Ankertexte: Prüfe die Sprache der Backlinks. Wenn eine deutsche Website überwiegend Backlinks auf Chinesisch hat, solltest du hinterfragen, warum. Ist die Website zweisprachig? Bedient sie einen chinesischen Markt? Wenn nicht, deutet dies auf Spam oder gekaufte Links hin.
- Natürliche Verteilung: Erfolgreiche Websites haben oft einige Backlinks in Fremdsprachen, besonders bei globaler Ausrichtung. Wenn jedoch der Großteil der Backlinks in einer Sprache verfasst ist, die keinen Bezug zum Thema hat, ist das problematisch.
- Beispiel: Eine Website über deutsche Steuerberatung weist 70 % ihrer Backlinks auf Chinesisch auf. Das ist unnatürlich, es sei denn, die Website bietet explizit Dienstleistungen für chinesische Kunden an.
- Tipp: Nutze die Ankertext-Analyse in SEO-Tools, um die Sprache der Backlinks zu prüfen. Viele fremdsprachige Links ohne erkennbaren Kontext sind ein Grund, nach einer anderen Backlink-Quelle zu suchen.
Praktische Schritte zur Vermeidung von Spam-Websites
Nachdem die Warnsignale bekannt sind, folgen hier konkrete Schritte für dich zur Identifizierung von Spam-Websites und zur Sicherung deiner Backlink-Strategie:
- Backlink-Profil analysieren: Nutze Tools wie Ahrefs, SEMrush oder Majestic, um das Backlink-Profil der potenziellen Linkquelle zu prüfen. Achte auf geografische Herkunft, Sprache der Ankertexte und Themen der verlinkenden Websites. Frage dich: Könnten diese Backlinks organisch entstanden sein?
- Content prüfen: Besuche die Website und lies einige Artikel. Ist der Inhalt hochwertig oder gibt es Anzeichen von Spun Content oder Keyword-Stuffing? Achte auf Lesbarkeit und Relevanz. Wirkt die Website wie eine seriöse Quelle?
- Ausgehende Links überprüfen: Klicke auf einige ausgehende Links oder nutze SEO-Tools zur Analyse. Vermeide Websites, die auf unseriöse oder themenfremde Seiten verlinken.
- Gesamteindruck bewerten: Wirkt eine Website unseriös – z. B. durch übermäßige Werbung, schlechtes Design oder unlogischen Content – ist dein kritischer Blick oft gerechtfertigt. Eine seriöse Website vermittelt in der Regel auch einen solchen Eindruck.
- Mit vertrauenswürdigen Partnern arbeiten: Wenn du Kooperationen für Backlinks eingehst (z. B. Gastbeiträge), arbeite nur mit Partnern, die transparente Informationen über ihre Websites bereitstellen. Frage nach Details wie IP-Adressen (zur Vermeidung von minderwertigen PBNs), Backlink-Profilen und Content-Qualität. Ausweichende Antworten sollten dich zur Vorsicht mahnen.
Tools zur Erkennung von Spam-Websites
Diese Tools können dir die Analyse erleichtern:
- Ahrefs: Ideal für Backlink-Analysen (Ankertexte, geografische Herkunft, ausgehende Links).
- SEMrush: Bietet ein „Backlink Audit“-Tool zur Identifizierung toxischer Links.
- Majestic: Geeignet für die Analyse von Metriken wie Trust Flow und ausgehenden Links.
- Google Search Console: Zeigt Websites, die auf deine Seite verlinken, und ermöglicht dir das Einreichen einer Disavow-Datei für schädliche Links.
- Moz Link Explorer: Hilft dir bei der Prüfung des Backlink-Profils und der Domain Authority einer Website.
Was tun bei bereits vorhandenen schlechten Backlinks?
Solltest du feststellen, dass deine Website bereits Backlinks von Spam-Websites hat, ist das kein Grund zur Panik. Folgende Schritte kannst du unternehmen:
- Toxische Links identifizieren: Nutze Tools wie SEMrush oder Ahrefs, um schädliche Backlinks zu finden.
- Website-Betreiber kontaktieren: Bitte die Betreiber um Entfernung der Links (dies ist jedoch oft erfolglos).
- Disavow-Liste erstellen: Wenn die Links nicht entfernt werden können, füge die entsprechenden Domains oder URLs zur Disavow-Liste in der Google Search Console hinzu. Damit signalisierst du Google, diese Links bei der Bewertung deiner Seite zu ignorieren.
- Auf Qualität konzentrieren: Baue kontinuierlich neue, hochwertige Backlinks auf, um das relative Gewicht der schlechten Links zu verringern.
Häufige Fragen zu Spam-Websites
- Frage: Ist jeder Backlink aus Indien oder China automatisch Spam?
- Antwort: Nein, der Kontext ist entscheidend. Wenn die Website thematisch oder geografisch mit diesen Ländern verbunden ist, können solche Backlinks legitim sein. Unnatürliche Muster sind jedoch ein Warnsignal.
- Frage: Kann ein einzelner Spam-Backlink meiner Website schaden?
- Antwort: Ein einzelner fragwürdiger Backlink ist meist unproblematisch, besonders bei einem ansonsten sauberen Backlink-Profil. Problematisch wird es bei Mustern von vielen Spam-Links.
- Frage: Sollte ich Metriken wie Domain Authority (DA) ignorieren?
- Antwort: Nicht ignorieren, aber auch nicht überbewerten. Metriken wie DA oder Trust Flow sind nützliche Indikatoren, können aber manipuliert werden. Kombiniere sie immer mit einer manuellen Analyse des Contents, der Backlinks und des Gesamteindrucks.
Fazit: SEO-Schutz durch sorgfältige Prüfung
Die Erkennung von Spam-Websites ist entscheidend für den langfristigen Schutz deiner SEO. Durch die Beachtung von Warnsignalen wie verdächtiger Backlink-Herkunft, unnatürlichen Ankertexten, minderwertigem Content, fragwürdigen ausgehenden Links und unpassenden Sprachen kannst du sicherstellen, dass deine Backlinks von qualitativ hochwertigen Quellen stammen. SEO-Tools wie Ahrefs, SEMrush und Majestic können dich bei der Analyse unterstützen. Eine sorgfältige Prüfung und ein kritischer Blick sind für dich essenziell, um ein starkes und sauberes Backlink-Profil aufzubauen, das deine Rankings nachhaltig fördert.